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Philipp Eggersglüß

Oktober 2014

Sie wurden meist in stetiger Fließbandarbeit gefertigt, grobschlächtig und schnell. Sie waren nicht für die feinen Häuser bestimmt, sie sollten für den Mittelstand erschwinglich sein. Schon in den Sechzigern wurden sie gegen Drucke von alten Meistern ausgetauscht und fanden schnell einen Platz auf dem heimischen Dachboden. Wir kennen diese „alten Schinken“ meist aus dem Wohnzimmer der Großeltern - klassische Malereien, aufwendige Gobelins.

Sie zeigen Menschen bei der Arbeit (bei der Jagd, beim Arbeiten auf dem Feld), Landschaften oder feine Damen in Kleidung des 18. Jahrhunderts.  Was früher ein Zeichen für etwas Wohlstand war, ist heute ein fester Bestandteil eines jeden gut sortierten Trödelmarkts. Wenn Sie nach unzähligen ein und wieder Auspackens, keinen

barmherzigen Käufer gefunden haben, landen sie letztendlich alle auf der Mülldeponie.

 

Unser Gastkünstler für den September 2014 „Philipp Eggersglüß“ hat einigen dieser Werke ein solches Schicksal erspart.

 

Eggersglüß verfremdet die ungeliebten Stücke, sodass sie endlich ihrer eigentlichen Bestimmung folgen können, Emotionen hervorzurufen.

Er setzt eigene Charakter sowie Figuren aus der modernen Popkultur in Gemälde,sowie in Stickereien. Der Künstler imitiert dabei den Stil der Werke, die eingesetzten Figuren verschmelzen mit ihrer neuen Umgebung. Manches Bild hat somit erst beim zweiten Blick seinen großen Auftritt. Ein Aufeinandertreffen zweier Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten – ein freundschaftliches Necken alter verstaubter Statussymbole mit dem verspielten Geist der Moderne

 

Impressionen zur "Philisage"

 

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